Am 8. Mai 1945 kapitulierte die Wehrmacht nach der Befreiung Berlins bedingungslos vor der roten Armee, Nazideutschland war besiegt und der zweite Weltkrieg in Europa endete. Für die Menschen in den zerbombten Städten, die unterjochten Völker, die Opfer des Holocausts und des Porajmos oder die zehntausenden Insassen in den Konzentrationslagern und Gefängnissen der Nazis war es eine Befreiung von den Schrecken der Terrorherrschaft und des Krieges. 77 Jahre nach der Befreiung Europas vom Faschismus muss der Tag der Befreiung endlich bundesweit ein gesetzlicher Feiertag werden!

Die Aufklärung und das Gedenken über die Verbrechen des Nazi-Regimes bleibt immer währender gesellschaftlicher Kampf gegen die reaktionären Kräfte, die ihn an die Macht brachten. Die Holocaustüberlebende Esther Bejarano forderte kurz vor ihrem Tod in einem offenen Brief: „Ich fordere: Der 8. Mai muss ein Feiertag werden! Ein Tag, an dem die Befreiung der Menschheit vom NS-Regime gefeiert werden kann. Das ist überfällig seit sieben Jahrzehnten. Und hilft vielleicht, endlich zu begreifen, dass der 8. Mai 1945 der Tag der Befreiung war, der Niederschla­gung des NS-Regimes. Wie viele andere aus den Konzentrationslagern wurde auch ich auf den Todesmarsch getrieben. Erst Anfang Mai wurden wir von amerikanischen und russischen Soldaten befreit. Am 8. Mai wäre dann Gelegenheit, über die großen Hoffnungen der Menschheit nachzudenken: Über Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit – und Schwesterlichkeit.“