Pressemitteilung von Zaklin Nastić, 02.03.2023
“Dass die Hamburger Bürgerinnen und Bürger Jahr für Jahr dafür bezahlen müssen, dass mehrere Hundert Reiche beim Matthiae-Mahl speisen, während Obdachlosigkeit und Armut immer weiter zunehmen, ist ein riesen Skandal! Dieses Schauessen, das auf im Mittelalter an Adelshöfen verbreitete Praktiken zurückgeht, auch in diesem Jahr durchzuführen, obwohl die Armutsgefährdungsquote nach Angabe des Paritätischen mit 16,6 Prozent einen historischen Höchststand erreicht hat, ist nicht hinnehmbar und erfordert lauten Protest”, erklärt die Hamburger Bundestagsabgeordnete und menschenrechtspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, Zaklin Nastić, anlässlich des morgen stattfindenden Matthiae-Mahls. Nastić weiter:
“Die Hamburgerinnen und Hamburger ächzen wie die gesamte Bevölkerung unter der Inflation, die auf eine völlig verfehlte Sanktionspolitik zurückzuführen ist, unter der die Menschen in Deutschland weit mehr leiden als Russland. Damit hat die Bundesregierung nicht nur ihr Versprechen gebrochen, keine Sanktionen zu verhängen, die in erster Linie uns selbst treffen – sie verstößt auch gegen den Amtseid, Schaden vom deutschen Volk zu wenden. Mit dieser Politik muss sofort Schluss sein und das Mindestmaß an zu erwartender Demut wäre, nicht auch in diesem Jahr etwa 400 Gäste im Hamburger Rathaus zu speisen, während sich große Teile der Bevölkerung am Ende des Monats kein Essen mehr leisten können.
Die diesjährigen Ehrengäste, NATO-Oberbefehlshaber Christopher Cavoli und OSZE-Generalsekretärin Helga Schmid, hätten gerade in diesem Jahr wahrlich Besseres zu tun: anstatt die Eskalation, die uns alle an den Rande eines dritten Weltkriegs gebracht und die Gefahr eines Atomkriegs realer denn je hat werden lassen, weiter voranzutreiben, fordere ich sie dringend auf, sich für eine sofortige diplomatische Offensive zur Beendigung des Krieges in der Ukraine einzusetzen. Dies wäre mit Sicherheit auch im Interesse der ukrainischen Bevölkerung, die tagtäglich stirbt und fliehen muss.”