Die Reise von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck und Landwirtschaftsminister Cem Özdemir nach Lateinamerika müsste eigentlich im Zeichen der friedlichen Lösung von Konflikten auf dem Kontinent stehen. Doch stattdessen entscheiden sich die grünen Minister auf Menschenrechtsverletzungen keine Konsequenzen folgen zu lassen. Der parlamentarische Putsch gegen den demokratisch gewählten Präsidenten Pedro Castillo hat Peru in eine politische Krise gestürzt. Seit Dezember letzten Jahres kommt es zu einer nicht abreißenden Protestbewegung gegen die Putsch-Präsidenten Boluarte und ihre Regierung. Militär und Polizei versuchen auf brutalste Weise die Proteste zu zerschlagen, wobei schon über 60 Menschen ihr Leben verloren haben. Die Bundesregierung sollte genau wie Spanien keine Waffen mehr an Peru liefern und sich auf europäischer Ebene für einen EU-Rüstungsstopp einsetzen.
Eine Freilassung von Präsident Pedro Castillo und Beendigung der verlängerten Administrativhaft sind unerlässlich für eine friedliche Lösung des Konflikts. Die Bundesregierung sollte sich dem Kommuniqué der Regierungen Argentiniens, Kolumbiens, Mexikos und Boliviens anschließen, mit dem die peruanischen Autoritäten aufgefordert werden, die Menschenrechte und insbesondere die justiziellen Rechte des peruanischen Präsidenten Pedro Castillo zu garantieren.