Der Bundeskanzler Olaf Scholz muss sich nach den Berichten der letzten Woche erklären und endlich die Aufklärung liefern, die er versprochen hat. Zusammen mit dem Ex-Abgeordneten Johannes Kahrs bilden die beiden zwei Schlüsselfiguren im Hamburger Cum-Ex-Skandal. Die in der Politik sehr gut vernetzte Warburg-Bank hatte versucht, über persönliche Gespräche mit dem damaligen Hamburger Bürgermeister Scholz Einfluss auf die Hamburger Finanzbehörden zu nehmen, um generierte Gewinne aus den illegalen Cum-Ex-Geschäften nicht zurückzahlen zu müssen. Nun wurden nach einer Durchsuchung eines Bankschließfachs von Johannes Kahrs mehr als 200.000€ in Bar unbekannter Herkunft gefunden. Ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss versucht in Hamburg den Skandal aufzuarbeiten, am 19.08. wird Olaf Scholz nochmal vor dem Ausschuss aussagen müssen.

Die Angelegenheit, die immer mehr an einen dunklen Politthriller erinnert, ist überaus unappetitlich und muss konsequent aufgearbeitet werden. Bisher ist weder geklärt, was Gegenstand der persönlichen Gespräche zwischen Olaf Scholz und dem Warburg-Boss Olearius war, noch die Herkunft der 200.000 Euro. Kanzler Scholz beruft sich noch immer auf Erinnerungslücken bezüglich mehrerer Gespräche. Wer soll ihm das glauben?

Um verlorenes Vertrauen der Bürger in die Politik und in den Kanzler zurückzugewinnen, müssen die Vorkommnisse um mögliche Einflussnahme, Schwarzgeld und nicht zurückgefordertes Geld durch die Finanzbehörden endlich lückenlos aufgeklärt werden.