Die Einführung eines Corona-Immunitätausweises wäre unsolidarisch und diskriminierend. Der soziale Zusammenhalt in unserer Gesellschaft wäre noch mehr gefährdet als ohnehin schon. So ein Dokument könnte leicht als “Eintrittskarte in ein normales Leben” missbraucht werden. Dies würde zu einer Zwei-Klassen-Gesellschaft führen, in der diejenigen, die nicht immun sind, weiter in ihren Grundrechten eingeschränkt werden, nicht reisen dürfen und Schwierigkeiten bei der Jobsuche haben. Das könnte wiederum dazu führen, dass Menschen extra ihre Gesundheit gefährden werden, um sich anzustecken und immun zu werden – und die Reichen werden sich einen solchen Ausweis ganz sicher für viel Geld auf dem Schwarzmarkt besorgen. Auch die Einführung einer Corona-Impfflicht für alle nicht-Immunen wäre dann für Gesundheitsminister Jens Spahn leichter durchzusetzen – ein Unding.
Ein Immunitätsausweis macht auch aus medizinischer Sicht überhaupt keinen Sinn. Erstens ist eine langfristige Immunität gegen dieses neuartige Coronavirus noch gar nicht nachgewiesen. Zweitens gelten die heute vorhandenen Antikörpertests als noch nicht aussagekräftig genug, um eine erfolgreich überstandene Covid19-Erkankung mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nachzuweisen.
Von daher ist es gut, dass die Bundesregierung vorerst von Spahns Unsinns-Idee abgerückt ist. Wir müssen weiter standhaft bleiben und gegen die Einführung des diskriminierenden Immunitätsausweises kämpfen.