„Die Hamburger Verfassung hält fest, dass die Hansestadt ‚im Geiste des Friedens eine Mittlerin zwischen allen Erdteilen und Völkern der Welt‘ sein soll. Genau deshalb sollte ein offensichtlicher Rüstungslobbyist wie der Hamburger Bundestagsabgeordnete Johannes Kahrs auf keinen Fall für das Amt des Wehrbeauftragten des Deutschen Bundestages in Betracht gezogen werden. Wir als Hamburger müssen gegen Kahrs als Wehrbeauftragten mobilisieren – und gegen eine Hamburger SPD, die einen Rüstungslobbyisten und bekennenden Burschenschaftler in den Bundestag schickt“, erklärt die Hamburger Bundestagsabgeordnete Żaklin Nastić.
„Bereits im Bundestagswahlkampf 2005 finanzierten Rüstungskonzerne den Wahlkampf der SPD in Hamburg-Mitte und bis heute ist Kahrs wegen seiner Nähe zur Rüstungslobby bekannt. Es sollte ausgeschlossen sein, dass jemand, der so eng mit den Interessen deutscher Waffenschmieden verbandelt ist, für das Amt des Wehrbeauftragten des Deutschen Bundestages infrage kommt. Der Wehrbeauftragte soll bei Verletzung der Grundrechte der Soldatinnen und Soldaten oder der Grundsätze der Inneren Führung aktiv werden und nicht die Interessen von Krauss-Maffei Wegmann und Rheinmetall vertreten“, so die menschenrechtspolitische Sprecherin der Linksfraktion im Bundestag weiter.
„Kahrs war schon des Öfteren durch Skandale und Intrigen aufgefallen. So bezeichnet er ihm unliebsame Frauen gerne als ‚Schlampen‘ und beherrscht seit vielen Jahren durch unsaubere Hinterzimmer-Deals und durch Lobbyismus die Hamburger Politik. Nun hat er laut Presseberichten Planstellen im Bereich des Wehrbeauftragten schaffen lassen, die der derzeitige Wehrbeauftragte gar nicht beantragt hat. Das allein ist schon ein Skandal. Aufgrund dieser Steuerverschwendung vermuten Pressevertreter nun, dass der in Hamburg-Mitte direkt gewählte Parlamentarier plant, auf das Amt des Wehrbeauftragten des Deutschen Bundestages zu wechseln. Wir dürfen das nicht zulassen“, fügt Nastić hinzu.