Laut einem neuen Bericht der Entwicklungsorganisation Oxfam hat sich die soziale Ungleichheit im Zuge der Corona-Krise weltweit verschärft. Auch in Deutschland haben die zehn reichsten Menschen ihr Gesamtvermögen im Vergleich zu Februar 2019 um rund 35 Prozent gesteigert, während zugleich ca. 40 Prozent der Erwerbspersonen hierzulande durch die Pandemie Einkommenseinbußen verzeichnen mussten. Das ist eine krankhafte, jedoch wenig überraschende Entwicklung. Wir Linken prognostizieren schon seit vielen Jahren das Versagen des Kapitalismus und fordern stattdessen ein solidarisches, gemeinwohlorientiertes Wirtschaftssystem im Sinne der Mehrheit. Die Corona-Krise wirkt hier lediglich wie ein Brandbeschleuniger und sollte ein letzter Weckruf für uns sein, um einen grundlegenden Systemwechsel einzuleiten.

Ich unterstütze Oxfam bei ihrer Forderung, “extreme Ungleichheit und Armut bei der Wurzel zu packen”. Als erste, wirksame Maßnahme möchte DIE LINKE die Einführung einer einmaligen Vermögensabgabe für Superreiche durchsetzen, um die Lasten dieser Krise zumindest etwas gerechter zu verteilen. Langfristig benötigen wir jedoch eine komplette Abkehr von der ‘marktkonformen Demokratie‘ hin zu einem wirklich sozialen und demokratischen System, in dem jede:r Bürger:in abgesichert ist. Zudem sollten wir auch einen Paradigmenwechsel in der Außenpolitik vollziehen, denn lediglich eine konsequente, auf dem Völkerrecht basierende Friedenspolitik wird das weltweite Leid und die unzähligen Todesfälle durch Krieg und Hunger mindern können. Nur durch einen solchen radikalen Politikwechsel werden wir die Einhaltung von Menschenrechten gewährleisten können – in Deutschland und weltweit.