„Mit der geplanten, äußerst brutalen Hinrichtung eines Teenagers, der zum Zeitpunkt seiner Verhaftung erst 13 Jahre alt war, zeigt die saudische Regierung ganz offen ihre hässliche Fratze. Die Bundesregierung muss endlich aufhören, den saudischen Kronprinzen Muhammad bin Salman als angeblichen Reformer zu hofieren und Saudi-Arabien als Stabilitätsanker in der Region zu bezeichnen. Es ist an der Zeit, dass Merkel und Co. ihre privilegierte Partnerschaft mit den saudischen Mördern beenden“, erklärt Zaklin Nastic, menschenrechtspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE anlässlich der drohenden Höchststrafe für den vor acht Jahren festgenommenen Murtaja Qureiris. Nastic weiter:
„Murtaja Qureiris soll bereits mit zehn Jahren mit friedlichen Mitteln für die Verwirklichung der Menschenrechte in seinem Land eingetreten sein. Jetzt beschuldigt die saudische Staatsanwaltschaft ihn der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung und behauptet, er habe Sicherheitskräfte mit Molotow-Cocktails angegriffen. Ihm droht, geköpft und gekreuzigt zu werden bei anschließender Zurschaustellung des verstümmelten Körpers. Dass die Bundesregierung mit einem Staat kooperiert, der solch grausame Strafen anwendet, ist ein Verbrechen!
Es ist bekannt, dass Riad die Todesstrafe einsetzt, um Kritiker und ganz besonders die schiitische Minderheit einzuschüchtern. Das Vorgehen gegen Qureiris erinnert an das Schicksal von Ali al-Nimr, der mit 17 Jahren festgenommen und aufgrund eines unter Folter abgegebenen Geständnisses zum Tode verurteilt wurde. Der saudische Kronprinz, der sich dem Westen als Modernisierer präsentiert, hat in Wahrheit die Repression gegen jede noch so leise Opposition deutlich verschärft. Nach Angaben von Amnesty International wurden allein in diesem Jahr bereits 104 Menschen von der Golfmonarchie hingerichtet. Die saudischen Mord-Methoden unterscheiden sich dabei kaum von denen des IS. Die Bundesregierung und die EU sind dringend aufgefordert, endlich Konsequenzen zu ziehen und ihre enge Kooperation mit Riad zu beenden. Ansonsten machen sie sich mit schuldig an der Ermordung von Kindern und friedlich Demonstrierenden. Leise Kritik reicht längst nicht mehr aus!“