Am Mittwoch hat mich Familie Abdullah im Bundestag besucht, weil ich sie in ihrem Kampf um ihre Ausreise aus Bahrain unterstützt habe. Ich bin froh, dass Frau Abdullah und ihre fünf Kinder gesund zurück sind. Fast zwei Wochen lang waren sie in ihrem Herkunftsland Bahrain, wo sie ihre Familie besucht hatten, mit einer Ausreisesperre belegt. Obwohl sie deutsche Staatsbürger sind, haben sich das Auswärtige Amt und die deutsche Botschaft erst viel zu spät für sie eingesetzt.
Festgehalten wurde Familie Abdullah, um Druck auf den Vater und Ehemann, Yusuf Abdullah, auszuüben, der als scharfer Kritiker des Regimes in Bahrain gilt und sowohl als Menschenrechtsverteidiger als auch als Journalist arbeitet. 2015 wurde ihm – entgegen internationalen Rechts – die bahrainische Staatsangehörigkeit entzogen. Herr Abdullah musste ins Exil gehen.
Er ist mit diesem Schicksal nicht allein. Über 1000 Oppositionelle wurden vom bahrainischen Königshaus staatenlos gemacht. In den Gefängnissen werden unzählige Menschen gefoltert, die Unterdrückungsmaschinerie des Königshauses ist äußerst brutal und läuft seit Jahrzehnten auf Hochtouren. Mit solchen Menschenrechtsverbrechern darf sich die Bundesregierung nicht gemein machen. Es wird dringend Zeit, dass sich insbesondere Außenministerin Baerbock an ihren eigenen Floskeln messen lässt und aufhört, mit zweierlei Maß zu messen!

