In der diesjährigen Dezember-Ausgabe interviewte und fotografierte auch mich das VOGUE-Magazin Deutschland.

„Es sind diese Frauen, die ein Verständnis für verschiedene Lebensrealitäten einbringen, die von der immer noch herrschenden normativen Lebensweise abweichen und zuvor nicht repräsentiert wurden. Sie können Schwerpunkte setzen und laut sein für uns alle. Sie kämpfen für die Rechte aller Frauen und marginalisierten Menschen und können mit ihrer Stimme eine wirkliche Veränderung anstoßen.“

Hier zum Lesen, mein Statement zur Frage: Was nehmen Sie aus Ihrer Zeit als Angehörigenpflegerin mit in Ihre Arbeit als Bundestagsabgeordnete?

Die Tätigkeit als Angehörigenpflegerin sucht man sich ja nicht aus, sondern man entscheidet sich dazu in Folge einer Krankheit oder eines Schicksalsschlags eines geliebten Menschen, in meinem Fall meines Kindes. Das bringt das eigene Leben gehörig durcheinander und prägt mich natürlich sehr, etwa wenn ich mit der Krankenkasse um einen Rollstuhl streiten oder gar klagen muss. Dadurch weiß ich genau, wie sich Millionen andere Menschen in Deutschland fühlen und wie schnell es gehen kann, dass man von jetzt auf gleich vom Sozialstaat aussortiert wird und durchs Raster fällt, sich ständig für alles erklären und als Mensch blank machen muss vor Ämtern, Behörden , Krankenkassen! Es hat mir sehr eindringlich vermittelt, wie wichtig ein starker, funktionierender Sozialstaat ist zum Schutz besonders der ärmeren Menschen. Die Menschenwürde, die in unserem Grundgesetz an erster Stelle steht, darf nicht nur verschriftlicht, sondern muss im Alltag auch wirklich durch Teilhabe, eine inklusive Gesellschaft und ein würdevolles Leben für alle gewährleisten werden. So wie unsere Familie pflegen Millionen Menschen in Deutschland ihre Angehörigen, ein Kind, ein Elternteil oder Partnerin , einen lieben Freund . Sie alle leisten eine ungeheuren Beitrag für diese Gesellschaft, der politisch nicht annähernd so gewürdigt wird, wie er es verdient.