Nach vier Jahren, acht Monaten und zwanzig Tagen wurde die türkisch-kurdische Journalistin Mesale Tolu und ihr Mann in der Türkei freigesprochen. Ihr wurde die Mitgliedschaft in der Marxistisch-Leninistischen Kommunistischen Partei und Terrorproapaganda vorgeworfen. Die Tätigkeit als Journalistin bei der linken Nachrichtenargentur Etha hatte sie höchstwahrschienlich in den Fokus des türkischen Staates gerückt und zu ihrer Verfolgung durch konstruierte Vorwürfe geführt. Einige Monate saß sie sogar mit ihrem Sohn in Untersuchungshaft.Es ist zwar schön, dass der autoritäre türkische Staat endlich gemerkt hat, dass die Verfolgung der Journalistin falsch, doch braucht es für die in Ulm geborerene Frau endlich auch eine Entschädigung für die im Unrecht abgeseßene Zeit im Gefängins. Der Fall muss auch von Seiten der Bundesregierung aufgearbeitet und Schlüsse im Verhältnis zu Erdogans’ Türkei gezogen werden.