„Der erste Corona-Fall in der Obdachlosenunterkunft an der Friesenstraße am Wochenende zeigt, dass der Hamburger Senat nun endlich Sofortmaßnahmen für Obdachlose beschließen muss. Menschen ohne Obdach müssen die notwendigen Mittel für Desinfektion und Hygiene zur Verfügung gestellt werden. Außerdem sollte allen Beteiligten klar sein, dass Obdachlose sich nicht in die häusliche Selbstisolation begeben können“, erklärt die Hamburger Bundestagsabgeordnete Żaklin Nastić.

„Das Gesundheitsamt hat wegen eines ersten Corona-Falls die Unterkunft an der Friesenstraße für 14 Tage unter Quarantäne gestellt. Diese Vorsichtsmaßnahme für die dort circa 300 Obdachlosen ist absolut verständlich, aber dabei kann es nicht bleiben! Der Hamburger Senat muss einen Plan vorlegen, wie bei den über 2.000 Obdachlosen in unserer Stadt die notwendigen Desinfektionsmittel und Hygieneartikel zur Verfügung gestellt werden können. Es muss garantiert werden, dass die Obdachlosen die vom Robert-Koch-Institut empfohlenen Hygienevorschriften einhalten können“, so die menschenrechtspolitische Sprecherin der Linksfraktion im Bundestag.

Nastić weiter: „In dieser schweren Krise zeigt sich erneut , dass die Ärmsten der Armen besonders zu leiden haben. Es sind wieder die Obdachlosen, die unter den Jahrzehnten der verfehlten Wohnungspolitik in Hamburg zu leiden haben. Durch die aktuelle Corona- Krise wird klar, welche Defizite es nicht nur in der Gesundheitspolitik, sondern auch in der Wohnungspolitik gibt. Wir brauchen einen grundlegenden Wandel in der Wohnungspolitik. Der Senat muss das Menschenrecht auf Wohnen endlich ernst nehmen.“