Ich begrüße die Initiative “Open the Hotel”, welche die Hotels in Hamburg dazu bewegen möchte, zur Zeit der Corona-Pandemie Obdachlose bei sich unterzubringen. Es ist extrem wichtig, Menschen ohne Wohnung und ohne Dokumente gerade jetzt ein Dach über dem Kopf zu geben, denn sie gehören oftmals selbst zu einer Corona-Risikogruppe und haben ein geschwächtes Immunsystem, können sich aber nicht in die häusliche Selbstisolation begeben. Hotels stehen aufgrund der Viruseindämmungsmaßnahmen sowieso leer und würde sich als Unterkünfte sehr gut eignen. Ich finde es vorbildlich, dass ein Hotel in Schnelsen dem Aufruf der Initiative gefolgt ist.

Befremdlich finde ich allerdings, dass die Hamburger Sozialbehörde sich gegen diese Initiative stellt und verkündet, man habe keinen Bedarf. Notunterkünfte für Obdachlose und Geflüchtete eignen sich häufig nicht für eine wirksame Isolation durch Abstandhalten etc, Hoteleinzelzimmer hingegen schon. Außerdem gibt es in Hamburg einfach zu wenige dieser Winternotunterkünfte, was ein Verschulden des Senats ist. Anstatt die “Open the Hotel” zu kritisieren, sollten die politisch Verantwortlichen diese Initiative unterstützen, logistisch und finanziell. Es ist zwar richtig, dass eine Unterbringung auf den Zimmern alleine nicht genügen würde, sondern auch Betreuung und Beratung für die Betroffenen notwendig ist. Aber gerade dafür ist die Sozialbehörde doch zuständig!