Mit dem gestrigen Urteil eines britischen Berufungsgericht gegen das Auslieferungsverbot von Julian Assange sind die USA ihrem Ziel eines Prozesses gegen den Wikileaks-Gründer einen wichtigen Schritt näher. Assange hat Korruptionsaffären und Kriegsverbrechen aufgedeckt, in den USA soll ihm deshalb wegen Spionage der Prozess gemacht werden. Dem Journalisten drohen für seine Arbeit bis zu 175 Jahre Haft und zudem ein politisch motivierter Prozess mit wenig Aussicht auf eine faire Durchführung. Der Prozess soll ein Exempel statuieren und kritischen Journalismus mundtot machen. Die Bundesregierung hat in den letzten Tagen von einer menschenrechtsbasierten Außenpolitik gesprochen, nun ist die Zeit gekommen, um auf die Ankündigungen Taten folgen zu lassen. Im Fall Julian Assange geht es stellvertretend um alle Whistleblower und Journalistinnen und Journalisten, die zukünftig beim Informieren über verwerfliche Aktivitäten von Regierungen Angst um ihre Freiheit haben zu müssen, aber auch um uns Bürgerinnen und Bürger, die in Zukunft niemanden mehr haben werden, der den Mut hat, kritisch zu berichten. Es geht um die Kontrolle der Regierung durch seine Bürgerinnen und Bürger. Aus diesen Gründen gibt es kaum eine andere Möglichkeit für alle, die sich zu den Menschenrechten bekennen und die die Kontrolle der Regierung durch die Bürgerinnen und Bürger und nicht andersherum haben will, sich für Julian Assange und seine Freiheit, sowie für freien Journalismus einzusetzen.