Bereits im September 2020 hatte sich angedeutet, dass viele deutsche Kommunen nur noch unzureichend für den Katastrophenschutz gewappnet sind: Der am 10. September 2020 durchgeführte bundesweite Warntag, der erste seit 1990, offenbarte, dass vielerorts schlicht keine Sirenen mehr betrieben werden. Wurden bundesweit einst über 80.000 Sirenen von den sogenannten Warnämtern betrieben, reduzierte sich der Bestand ab 1993 kontinuierlich, auf noch 15.000 im Jahre 2015. Mit Ende des Kalten Krieges sah man keinen Bedarf mehr an diesem Warnsystem und verhökerte die Sirenen teils an die Kommunen, die seitdem lokal für die Warnung der Bevölkerung zuständig sind. Die Kommunen, unterschiedlich stark in ihrer finanziellen Ausstattung, waren nun auch für die Wartung der Systeme verantwortlich, so dass vielerorts aus Kostengründen rationalisiert wurde.
Der jahrelange Sparkurs bei Katastrophenschutz und Hilfsorganisationen war fatal. Wenn die Kommunen nicht ausreichend in der Lage sind, ihre Warnsysteme zu warten und zu betreiben, muss der Bund hier einspringen und ausreichend Mittel zur Verfügung stellen.
Auch gelte es, die Koordinations- und Kooperationsmöglichkeiten des föderalen Katastrophenschutzes zu stärken und auszubauen, Ziel muss natürlich ein flächendeckend funktionierendes Warnsystem auf dem gesamten Bundesgebiet sein. Neben digitalen Warnmechanismen ist hier die stromunabhängige Sirene das Mittel der Wahl.