Donnerstag morgen hat ver.di die Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst für gescheitert erklärt. Der Bund und die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände sind nicht den nötigen Schritt auf die Beschäftigten zugekommen. Im April drohen nun flächendeckende Streiks und das ist auch nötig. Das Angebot ist bei der momentanen Inflation De-Facto eine Lohnkürzung, während der Staat gleichzeitig Mehreinnahmen durch die Inflation verzeichnet. Es kann nicht sein, dass die Beschäftigten die Kosten von Krieg und den Folgen des Wirtschaftskrieges zahlen müssen und zur gleichen Zeit über Nacht 100 Milliarden Euro für Aufrüstungsprojekte bereitgestellt werden. Es ist genug Geld in diesem Land da. Es muss nur gerecht verteilt werden. Ein Inflationsausgleich ist das Mindeste für die Hunderttausenden Menschen, die dieses Land jeden Tag am Laufen halten. Statt über Einschränkungen von den von Arbeitern hart erkämpften Streikrecht zu reden, sollten wir darüber diskutieren, wie wir die Menschen entlohnen, die in dieser Gesellschaft wichtige Arbeit leisten und nicht gerecht entlohnt werden. Vor allem die mindestens geforderten 500€ mehr Lohn sind für die Kolleginnen und Kollegen wichtig, die wenig verdienen und kaum von den angebotenen 5,12% Lohnerhöhung profitieren werden.
Wichtig bleiben jedoch nicht nur die gewerkschaftliche Organisierung und Streiks, sondern auch die politischen Rahmenbedingen, um endlich den Niedriglohnsektor und prekäre Arbeitsverhältnisse abzuschaffen. Leiharbeit bzw. Werkverträge, diese moderne Form der Sklaverei und Hartz-4 treffen nicht nur diejenigen, die in dieser prekären Situation leben müssen, sondern schaffen auch Ängste bei den Beschäftigten, die noch Arbeit haben. Wer allen Kolleginnen und Kollegen einen guten Lohn ermöglichen will, muss diese Unterteilung der Beschäftigten und Hartz-4 endlich abschaffen, dieses System trifft vielerorts auch Erwerbstätige.