“Wir möchten den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern der Tafel in Jenfeld unseren aufrechten Dank aussprechen. Zugleich fordern wir den Hamburger Senat auf, endlich seiner Verpflichtung nachzukommen, die Daseinsvorsorge für alle Menschen in Hamburg sicherzustellen”, erklären Zaklin Nastić, Co-Landessprecherin von DIE LINKE Hamburg sowie Mitglied des Bundestages für die Hamburger LINKEN, und Keyvan Taheri, Co-Landessprecher von DIE LINKE Hamburg und Mitglied der Bezirksversammlung Nord. Gestern hatten sich dramatische Szenen bei der Hamburger Tafel abgespielt. Die Tafel in Jenfeld organisierte für die Geflüchteten aus der Ukraine und ihre Kinder eine Lebensmittelausgabe. Der Andrang war so riesig, dass bereits nach eineinhalb Stunden alle gespendeten Lebensmittel aufgebraucht waren. “Wir wurden überrannt”, so der Tenor der Ehrenamtlichen.
Dazu erklärt Zaklin Nastić: Ohne die Tafeln wüssten in Deutschland Hunderttausende Menschen nicht, wie sie ihren Kühlschrank füllen sollen. Dabei nimmt die Armut auch gerade in Hamburg , Deutschlands Stadt der sozialen Gegensätze, von Jahr zu Jahr zu. Die derzeitige Armutsquote von 17,8 Prozent ist ein trauriger Rekordwert. Bereits ohne Berücksichtigung der Schutzsuchenden aus der Ukraine kommen die Tafeln nicht hinterher. Die gestrige Situation in Jenfeld offenbart erneut auf skandalöse Weise, wie der Staat und hier im Speziellen der Hamburger Senat Pflichten der Daseinsvorsorge längst in das Ehrenamt ausgelagert hat. Artikel 1 GG besagt: Die Würde des Menschen ist unantastbar, sie zu schützen ist Pflicht aller staatlichen Gewalt. Dass Menschen, egal ob geflüchtet oder nicht, auf gespendete Lebensmittel angewiesen sind, läuft dem Leitmotiv unseres Grundgesetzes eklatant zuwider.”
Keyvan Taheri ergänzt:” Deutschland ist eines der reichsten Länder der Welt. Es kann doch nicht sein, dass wir noch immer nicht die von der UNO definierten sozialen Menschenrechte einhalten! Dass es durch die aus dem Krieg in der Ukraine geflohenen Menschen, in Hamburg sind bisher rund 16.000 registriert, zu einem Verteilungswettbewerb unter den Bedürftigsten der Gesellschaft kommt, ist nicht hinnehmbar.” Nastić weiter:” DIE LINKE fordert den Senat auf, mit schnell greifenden Maßnahmen die explodierenden Lebenshaltungskosten (Lebensmittel, Energie, Wohnkosten, allgemeine Inflation) einzudämmen! Wenn das ähnlich entschlossen läuft wie der Aufrüstungsplan ihrer Parteifreunde auf Bundesebene per Sondervermögen, wäre den Menschen rasch und wirksam geholfen.”