Knapp 2 Millionen Menschen waren 2022 in Deutschland auf die Hilfe der Tafeln angewiesen, so viele wie noch nie. Das sind 50% mehr als noch im Jahr zuvor und so viele, dass jede dritte Tafel sogar einen Aufnahmestopp für weitere Hilfsbedürftige verhängen musste. Die Arbeit der Tafeln ist unglaublich wichtig und rettet nicht nur viele Lebensmittel davor, weggeworfen zu werden, sondern hilft auch vielen Menschen bis zum Monatsende überhaupt genug Essen zu haben. Dass immer mehr Menschen in einem solch reichen Land wie Deutschland auf Lebensmittelspenden angewiesen sind, ist ein Skandal und eine Schande für eine große Industrienation! Während Großkonzerne satte Gewinne einfahren, zieht sich der Staat aus der Verantwortung zur Armutsbekämpfung. Ein starker Sozialstaat ist auch unter der Ampel nicht zu finden. Die negativen Folgen der hohen Inflation sowie die Reaktion Deutschlands und der EU auf den Ukraine-Krieg, also den Wirtschaftskrieg gegen Russland zu verschärfen, ließ die Energiepreise explodieren. Die Ampel-Regierung hat mit ihren Hilfspäckchen für Menschen mit kleinen und mittleren Einkommen diese Unkosten kaum abfedern können. Die Ampel erweist sich nicht nur in der Außenpolitik, sondern auch in der Armutsbekämpfung als Totalausfall. Während 100 Milliarden in die Bundeswehr gesteckt werden, sich nicht für ein schnelles Ende des Krieges auf allen diplomatischen Wegen eingesetzt wird und Großkonzerne seit Jahren Kasse machen, wächst die Armut hierzulande rasant.

Wir brauchen endlich statt einer Kriegsoffensive eine Offensive gegen Armut mit einer sanktionslosen Mindestsicherung von 1200 Euro, einer weiteren Erhöhung des Mindestlohnes auf 14 Euro und einer Erhöhung des Rentenniveaus auf 54%.

Die rasant steigende Armut in diesem Land muss von der Politik endlich als das größte Problem wahrgenommen werden.