„Die weitere Verschärfung des Abtreibungsgesetzes in Polen ist ein krasser Angriff auf Frauenrechte, die körperliche Unversehrtheit von Frauen und letztlich auch auf die Menschenrechte. Schwangerschaftsabbrüche lassen sich nicht verbieten, sie werden dadurch schier lebensbedrohlich für die Schwangeren“, erklärt die menschenrechtspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE im Bundestag und Hamburger Landessprecherin der LINKEN, Żaklin Nastić.
Nastić, die stellvertretende Vorsitzende der deutsch-polnischen Parlamentariergruppe des Bundestags und selbst auch polnische Staatsbürgerin ist, erklärt weiter: „Es ist beeindruckend, mit welcher Ausdauer und Stärke die Protestierenden dem Gemenge aus christlichen Fundamentalisten, Rechtsradikalen und Rechtskonservativen, wie der Regierungspartei PiS, entgegentreten. Davor habe ich den größten Respekt. Der Slogan ‚Unser Blut an ihren Händen‘ ist bittere Realität für unzählige Frauen in Polen, aber nicht nur dort. Wir dürfen es uns nicht zu leicht machen, indem wir nur auf Polen schauen. Auch in Deutschland sind Schwangerschaftsabbrüche immer noch nicht legalisiert, und der Paragraf 218 StGB verhindert, dass die Kosten für Schwangerschaftsabbrüche als Kassenleistung übernommen werden können. Das muss sich dringend ändern, und hier darf sich die SPD im Bundestag nicht weiter querstellen.
Deswegen habe ich in Solidarität mit den polnischen Frauen und für eine Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen auch in Deutschland für den 30. Oktober 2020 um 17 Uhr vor dem polnischen Generalkonsulat in Hamburg eine Protestkundgebung angemeldet. Ich freue mich dort u.a. Kersten Artus, Vorsitzende von Pro Familia Hamburg, begrüßen zu können.“